10 Strategien für mobiles App-Marketing
Laura Schwarz Director of Sales EMEA Airship
Nehmen wir an, eine x-beliebige Marke hat eine mobile App entwickelt und möchte diese nun vermarkten. In einer „mobile first“ Gesellschaft stehen mobile Apps anders als noch vor ein oder zwei Jahren heutzutage hoch im Kurs und damit in einem ziemlich harten Wettbewerb untereinander. Grundsätzlich kennt jeder Marketer den Wert einer App und viele setzen inzwischen auf mobile Kommunikation. Es ist damit nicht mehr so leicht wie früher, eine App zum Erfolg zu führen. Es bedarf dazu vor allem einer stringenten Strategie. Die folgenden zehn Tipps und Taktiken zeigen, wie sich dieses Ziel erreichen lässt und wie man mittels App-Marketing aus der breiten Masse der mobilen Anwendungen hervorstechen kann.
1. Klare Ziele setzen: Welchen Zweck soll eine App erfüllen?
Noch bevor Marketing-Kampagnen zur Bewerbung einer neuen App an den Start gehen, sollte eine Marke genau definieren, was der Zweck der App eigentlich ist und welche Ziele erreicht werden sollen. Die Beantwortung folgender Fragen ist dabei hilfreich: Warum wurde die App entwickelt und wie erleichtert sie das Leben der Nutzer? Und ganz wichtig: Auf welche Weise lässt sich mit der Anwendung Geld verdienen und was sind die KPIs? Dabei sollte immer genau definiert wertden, welche Nutzer- und Umsatzzahlen benötigt werden, um den Erfolg messen zu können.
Die Definition klarer KPI´s hilft dabei sicherzustellen, dass die Ziele klar festgelegt sind, bevor sich eine Marke kopfüber in eine Kampagne stürzt.
2. Growth Hacking: Eine Empfehlungskampagne mit viraler Schleife erstellen
Sehr viele Verbraucher treffen ihre Entscheidungen gerne basierend auf persönlichen Empfehlungen. Der bekannte Cloud-Dienst Dropbox konnte damit seine Nutzerbasis um mehr als 3.900 Prozent (!) vergrößern und ist natürlich nicht das einzige Unternehmen, dem ein solches Kunststück geglückt ist: Auch PayPal, Uber und Airbnb (um nur Einige zu nennen) sind Unternehmen, die ebenfalls von dieser Art des „Growth Hacking“ profitiert haben. Die meisten Menschen haben mehr als genug Apps auf ihrem Telefon. Demzufolge sollte jede Marke einen guten Grund finden, warum ausgerechnet ihre App heruntergeladen werden soll; hier sind zeitlich begrenzte Angebote, Cashbacks, Rabatte und weitere Anreize dieser Art in jedem Fall hilfreich.
3. Neugierde wecken: Eine Landing Page für die App machts möglich
Wer eine mobile App hat, muss natürlich nicht das gesamte Marketing mobilspezifisch umbauen. Das Zauberwort heißt Landing Page. Sie bietet die relevanten Informationen für alle Nutzer, die neugierig auf die Marke sind. Als Bonus können Landing Pages auch organischen Traffic einbringen, wenn diese beispielsweise SEO-optimiert ist oder in eine Form von PR- oder Outreach-Kampagne eingebunden ist. Eine Landing Page ist immer einfach zu verlinken und macht den Nutzern die App schmackhaft. Tolle Beispiele für gut und richtig gemachte App-Landingpages sind:
- https://portazon.de/
- https://www.aktion-mensch.de/mobile-app.html
- https://www.comdirect.de/hilfe-service/comdirectapp.html
- https://www.yello.de/service/app-kwhapp/
- https://www.enbw.com/elektromobilitaet/produkte/mobilityplus-app/uebersicht
4. In-App Messaging : eine Willkommensnachricht kommt immer gut an
77 Prozent der täglich aktiven App-Nutzer brechen innerhalb der ersten drei Tage nach der Installation einer App ab und 25 Prozent der installierten Apps werden nie genutzt. Um das zu verhindern, könnte eine Willkommensnachricht eine gute Maßnahme sein, einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen. Ein einfaches „Herzlich Willkommen“ in Form einer Nachricht, einer Animation oder eines GIFs kann den Unterschied machen. Es lenkt die Aufmerksamkeit des Nutzers auf die frisch installierte App und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die App die kritische Phase übersteht, und nicht gelöscht wird.
5. Conversion-Lift: Die App-Store-Seite optimieren, Anreize für Rezensionen schaffen
Eine Marke sollte immer dafür sorgen, dass die Beschreibung ihrer App im App-Store informativ und leicht zu erfassen ist. Niemand möchte durch ewig lange Absätze scrollen, um die gesuchten Informationen zu finden. Auch gute Bewertungen helfen, die Conversion zu erhöhen. Sobald Nutzer die App heruntergeladen und sich mit ihr beschäftigt haben, sollten Marken sie dazu einladen, den App-Store zu besuchen und eine Bewertung abzugeben. Selbst wenn es sich nur um eine Bewertung handelt (eine Rezension ohne Worte), hilft dies der Klickrate auf den App-Store-Seiten und gibt einen Conversion-Lift, sobald die Nutzer kurz davor sind, die Entscheidung zum Download zu treffen.
6. Think Multi-Channel: App-Marketing über die richtigen Kanäle
Eine gute Marketingstrategie (das bezieht sich nicht nur auf Apps) beinhaltet das Marketing über einen Mix von Kanälen, basierend auf den Präferenzen der Nutzer. Ob E-Mail, SMS, Web-Benachrichtigungen oder Mobile Wallet – eine Multi-Channel-Strategie stellt sicher, dass Marketer ihre Kunden so erreichen, wie diese es wünschen. Für Growth-Marketing-Strategien empfiehlt es sich, A/B-Tests in verschiedenen Kanälen durchzuführen. So lässt sich am besten herausfinden, wo das Budget am sinnvollsten eingesetzt ist.
7. Eine SEO-Strategie für mehr organischen Traffic erstellen
Nicht jeder Erfolg einer mobilen App kommt über bezahlte Kanäle. Tatsächlich nutzen viele der größten Apps passende Blogs, um organischen Traffic zu generieren – der sich dann in App-Downloads umwandelt. Wer gerade erst anfängt, sollte versuchen, die verschiedenen Anwendungsphasen der Nutzer abzubilden, z.B. indem Inhalte rund um häufig gestellte Fragen der Nutzer gebaut werden. Dazu kann ein Keyword-Recherche-Tool hilfreich sein, um Themen zu finden, die ausreichend Suchvolumen generieren. Sobald Traffic auf der Website ist, sollte eine Marke Kapital daraus schlagen: mit E-Mail-Erfassungsformularen oder den Blogbeiträgen als „call-to-action“ für einen App-Download. Es lohnt sich, zu experimentieren, bis man herausgefunden hat, was funktioniert. Merksatz: die beste SEO Strategie ist nicht hilfreich, wenn die Inhalte schlecht sind. Marketer sollten nicht am Texter sparen – von der Landing Page im App-Store bis hin zu Blog-Inhalten.
8. Die App unter die Leute bringen
Eine starke Social-Media-Präsenz ist für die meisten Marken wichtig – für eine mobile App ist sie unerlässlich. Marken sollten daher konsistente Posts erstellen und mit ihren Nutzern interagieren, um die Anzahl der App-Downloads zu erhöhen. Influencer Marketing ist dabei eine effektive Strategie, um eine mobile App unter die Leute zu bringen. Jede Marke sollte einen Versuch starten, Menschen aus ihrer Branche zu finden, die ein großes und engagiertes Publikum haben, für das die App relevant ist. Besonders zielführend sind Influencer-Partnerschaften. Ein entsprechender Deal könnten etwa Beiträge in sozialen Kanälen sein oder nutzergenerierte Inhalte für die Werbekampagnen sowie gesponserte Blog-Beiträge.
Darüber hinaus gibt es viele weitere Möglichkeiten in der Welt der Influencer. Ein Bonus dabei ist, dass Influencer Marketing in der Regel nicht so teuer ist wie traditionelle Strategien, was diese Maßnahme für Startups und die Einführung von mobilen Apps besonders attraktiv macht.
9. Affiliate Marketing nutzen, um die App zu pushen
Die meisten Marken wünschen sich eine große Fanbase, die Influencer Marketing für sie betreibt. Dann sollten sie ein Affiliate-Programm einrichten. Mit einem soliden Angebot werden sie Leute dazu bringen, Inhalte organisch über deren Kanäle zu bewerben und dafür Affiliate-Punkte oder bestimmte Benefits zu erhalten. Ein gutes Affiliate-Programm bietet aber auch legitime Vorteile für den Werber. Die Belohnungen für Affiliates können von In-App-Incentives und Boni bis hin zu echtem Bargeld reichen. Jede Marke sollte für sich herausfinden, was davon für ihre App am besten funktioniert. Parallel dazu ist das Durchführen von Gewinnspielen und zeitlich begrenzten Angeboten ein cleverer Weg, um Leute zum Download einer App zu bewegen. Dabei sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass man langfristig Nutzer gewinnen möchte, die die App nicht einfach am nächsten Tag wieder löschen.
10. Die richtigen Tools verwenden, um App-Nutzer zu halten und zu binden
Sobald die Nutzer eine mobile App ausprobiert haben, muss sichergestellt sein, dass diese auch dabei bleiben und sich mit den Produkten beschäftigen. Um das zu erreichen, sollten Marketer Push-Benachrichtigungen in Erwägung ziehen. Mithilfe dieser entstehen etwa personalisierte Nachrichten, so dass sich das App Marketing nicht generisch anfühlt. Langfristig baut sich auf diese Weise Vertrauen und Loyalität auf, denn die Kunden werden das Gefühl haben, dass die App für sie persönlich entwickelt wurde.
FAZIT: Wer seine mobile App gerade frisch entwickelt hat und nun nach Möglichkeiten sucht, sie bekannt zu machen, kann, indem er den o.s. Katalog konsequent durcharbeitet, erste Schritte in Richtung Erfolg gehen. Vermutlich ist dabei nicht jede Maßnahme erfolgreich, aber mit der Zeit werden Marketer ein immer besseres Gespür dafür bekommen, welcher Tipp in ihrer Zielgruppe am besten verfängt.